–Die letzten Aufzeichnungen des Helden
von Himmelsrand–
Ich
erinnere mich noch genau, wie das hier alles begonnen hat. Versehentlich wurde
ich im Wald von Wachen der kaiserlichen Garde aufgegriffen. Sie schleppten mich zusammen mit anderen in eins ihrer Lager, um uns dort zu enthaupten. Grauenvolle
Bilder strichen an meinem heute so schwachen Auge vorbei. Ich war bereits in
Stellung gebracht – der Henker musste noch seine Axt schwingen. Mein Leben war
vorbei. Doch dann kam plötzlich ein Drache, tötete all die Wachen und befreite
mich. Ja, so begann es – das Abenteuer meines Lebens.
Es
war wie ein zweites Leben, das ich damals geschenkt bekam – und ich wusste,
dass ich dieses nicht umsonst bekommen habe. So begann meine Reise in einer kleinen Ortschaft namens Flusswald. Eine hübsches Dorf, doch es steckte auch voller
Aufgaben. So tötete ich erste Untote, die Leute hier nennen sie Draugr. Groß
und übermächtig erschienen sie mir damals – heute muss ich darüber ein wenig
lachen. Doch zu jener Zeit, da konnte ich nicht lachen. Ich kämpfte mich durch Höhlen,
Ruinen, Gräber und uralte Tempel.

So
machte ich mich also auf in die Stadt und schon bald begann mein Schicksal
seinen Lauf zu nehmen. Plötzlich erschienen wieder Drachen am Horizont, diesmal aber musste ich in den Kampf gehen. Doch so sagenumwoben die Schuppenflieger
auch sein mögen, gute Kämpfer sind sie nicht. Sie setzen sich auf den Boden und
spucken ihr Feuer, doch dies macht mir nichts aus. Ja, Drachen sind leicht zu
bekämpfen. Wie so vieles hier.

Es ist mir ein unmögliches alles
zu tun. Dies tut mir leid für die Menschen, die weiter in Angst leben, doch
auch ich bin nur einer der ihrigen und kann keine Wunder vollbringen. Ich habe
Drachen getötet, legendäre Untote getötet, es mit den Zenturios aufgenommen und
sogar den Bürgerkrieg mit entschieden. Was, ja was soll ich noch tun?
Hier
gibt es nichts mehr für mich. Nichts mehr, was eines Helden würdig ist. Heute,
Monate nach dem Beginn dieser wohl legendären Reise muss ich feststellen, dass
ich meine Aufgabe erledigt habe. Konflikte wird es immer geben, doch ich bin
nicht für den Alltag geboren. Meine Bestimmung war eine andere und diese habe
ich erfüllt. Himmelsrand ist für mich keine Herausforderung, aber eine Aufgabe
und ein großes Abenteuer gewesen. Ich danke diesem feinen Fleck Erde und
verabschiede mich nun. Noch heute werde ich dies Land verlassen und nach
neuen Aufgaben suchen! Danke Himmelsrand – vielleicht sehen wir uns eines Tages
wieder.
Sehr schön geschrieben. :)
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