Erst gestern habe ich festgestellt, dass Twilight Princess
die Zelda-Reihe endlich hat erwachsen werden lassen. Und kaum 24 Stunden später
muss ich sagen, dass Zelda bereits einmal erwachsen war. Allerdings auf eine andere
Art. Eine ganz besondere Art. Depression, Angst und Untergang sind in meinem
drittliebsten Zelda-Spiel noch viel stärker vertreten als in Twilight Princess.
Diese Aspekte zeichnen hier ein Spiel aus, welches einfach großartig ist.
Wieso? Weil es Majora’s Mask ist!
Eigentlich könnte alles richtig schön sein in Termina.
Unruhstadt bereitet sich auf ein großes Fest vor. Die Menschen sollten
ausgelassen und glücklich sein. Vorfreude sollte das Bild dieser Stadt prägen.
Doch dem ist nicht so. Denn der Mondragt direkt über den Dächern der Stadt,
stetig damit drohend alles zu vernichten. Angst macht sich breit. Und damit
auch Verzweiflung. Einige geben auf, ergeben sich dem Suff in der örtlichen
Kneipe. Andere planen ihre Flucht. Mut und Hoffnung sind in der Welt von
Termina nicht anzutreffen, viel zu schlimm ist das bevorstehende Schicksal der
Region. Zerstörung und Tod blicken vom Himmel auf die resignierten Gesichter
herab.

Da meine Sehschwäche aber nichts mit diesem Spiel zu tun
hat, machen wir nun weiter im Text. Denn es gibt noch mehr, was ich an Majora’s
Mask einfach liebe. Da ist zum Beispiel die Musik. Klar, die kann man in fast
jedem Zelda-Titel loben, doch hier sticht der Soundtrack besonders hervor, da
er mit seinen teils wirklich verstörenden Songs die bereits schon so wirklich
beunruhigende Atmosphäre noch deutlich intensiviert. Allein das Lied aus dem
Intro, welches zunächst eher positiv und Zelda-typisch beginnt, dann aber
langsam immer düsterer wird und sich schlussendlich wahrlich angsteinflößend
anhört. Einfach genial!
Majora’s Mask ist wohl auch der Titel in der Serie mit den
meisten Nebenaufgaben. Denn das Spiel bietet als Grundgerüst nur drei Dungeons.
Die müssen dafür alle innerhalb der berühmten drei Tage durchgespielt werden.
Dieses sehr kontrovers diskutierte Stück Gamedesign zeigt dem Spieler deutlich
auf, dass mit der Gefahr des Mondes nicht zu spaßen ist. Bist du zu langsam,
dann sterben alle. Das wäre eher unschön. Und auch die geringe Anzahl der
Dungeons passt hier super zum Konzept. Denn dadurch wirkt die Region deutlich
kleiner und das Abenteuer nicht wie ein über Jahrtausende vorhergesagtes
Schicksal. Und noch dazu ermutigt es den Spieler, sich umso genauer mit der
Spielwelt auseinanderzusetzen, was schlussendlich dazu führt, dass man mehr der
großartigen Nebenaufgaben entdeckt. Und diese sind es, die dieses Spiel erst
richtig gut werden lassen, denn sie erzählen die Geschichten der Menschen von
Termina, die durch Monster, dem manisch grinsenden Mond und einigen anderen
sehr mysteriösen Ereignissen kaum mehr Spaß am Leben haben.
Nein, Majora’s Mask ist kein richtiges Zelda. Zu viel macht
es anders. Und doch musste ich es einfach auf das Podest heben. Allein schon
für den Mut, den Nintendo mit diesem Titel einst bewiesen hat. Außerdem ist die
Atmosphäre dieses Spiels unvergleichlich intensiv und bedrückend. Ein Spiel,
welches jeder Zelda-Fan gespielt haben muss. Und ein Soundtrack, den jeder Fan
gehört haben muss. Majora’s Mask ist eben ein Muss. Muss muss muss. Wir müssen
noch drei Tage auf Breath of the Wild warten. Morgen geht es daher weiter mit
Platz zwei. Ab da wird es richtig schwer mit den Platzierungen.
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