Es ist kein ganzer Monat mehr, dann liegt sie endlich in den
Regalen dieser Welt. Am 03. März erscheint Nintendos neueste Heimkonsole. Aber
wird die Switch am Ende in eben diesen vielen Regalen auf der ganzen Welt
liegen bleiben? Immerhin scheint es derzeit kein großes Spiele-Lineup zu geben.
Und auch in anderen Bereichen zeigt sich mitunter durchaus starke Kritik. Ist
die Switch also schon Game Over, bevor sie überhaupt auf den Markt kommt?
#1 Das Ding ist viel
zu teuer!
VERDAMMTE SCHEISSE! 330€ wollen diese hirnverbrannten
Japaner von mir für ein Paket, in dem KEIN SPIEL, KEIN ZWEITER CONTROLLER und
auch sonst KAUM ZUBEHÖR drin ist? GEHT’S NOCH? Und welcher Vollpfosten bedient
bei Nintendo eigentlich den Taschenrechner? Ist denen aufgefallen, dass 300$
NICHT 330€ sind? WAS FÜR EINE DREISTE SCHEISSE IST DAS DENN BITTE?! FICKT EUCH!
Ja, diese Kritik ist durchaus berechtigt. Zwar ist der Preis
von etwa 330€ in Europa durchaus angemessen, doch ist es alles andere als fair,
dass Europäer deutlich mehr zahlen als ein großer Teil der restlichen Welt. Die
erhöhten Preise mögen an Zollbestimmungen, Transportkosten und anderen Faktoren
hängen, sind schlussendlich aber keine vernünftige Entschuldigung für eine
dermaßen große Diskrepanz der internationalen Preise.
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Große Hände brauchen große Controller. Macht dann 70€. |
Wie gesagt, zu hoch ist der Preis eigentlich nicht. Gerade
im Vergleich zu manch anderer Konsole ist die Switch zum Release durchaus
günstig. Doch ist es durchaus schade, dass Nintendo nur so wenig in die
Verpackung legt. Für ein zweites Controller-Paar fallen dann gleich mal 80€ an,
für den Pro-Controller weitere 70€ und für eine Auflade-Halterung für die
Joycons zusätzliche 30€. Und dann möchte man ja durchaus auch noch damit
spielen. Rechnen wir beispielsweise mit Zelda: Breath of the Wild und
1-2-Switch, dann sind wir hier bei etwa 110€. Für dieses nicht unrealistische
Switch-Vollpaket zahlt man dann stolze 620€.
Natürlich ist diese Rechnung etwas großzügig, aber selbst
mit weniger Zubehör müssen die meisten Spieler locker mit 500€ rechnen. Das ist
viel Geld und dann auch eigentlich gar nicht mal so günstig – auch nicht im
Vergleich zu anderen Konsolen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell Nintendo die
Preise der Konsole und besonders auch die des Zubehörs senkt und wie die
Preisgestaltung bei sicher nicht lang auf sich wartenden Bundles aussieht. Auf
jeden Fall ist die Kritik am zu hohen Preis zweifelsohne gerechtfertigt.
#2 Es gibt einfach
keine Spiele!
Bomberman? 1-2-Rumfuchtel? WORLD OF FUCKING GOO?! Ist das
euer Ernst, Nintendo? Das ist alles, was ihr bieten könnt? Wo ist denn der von
euch beworbene ACH SO TOLLE Third-Party-Support? Und warum kommt Mario erst zu
Weihnachten? UND WO ZUM TEUFEL IST EIN NEUES METROID?! Wozu zum Teufel verkauft
ihr Idioten denn bitte so eine beschissen überteuerte Konsole, wenn man dann
nichts zum Zocken hat? SOLL DAS EIN WITZ SEIN?
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Breath of the Wild hat eine tolle Aussicht. Die Switch aktuell leider nicht. |
Ein Kritikpunkt, mit dem wirklich jede Konsole zu Release
leben muss. Und das überrascht wenig, schließlich stecken Puplisher nur ungern
viel Geld in Spiele für eine Konsole, bei der keiner sagen kann, wie gut sie
sich verkauft. Und gerade nach dem brutalen Flop der WiiU überrascht das
durchaus kleine Start-Lineup kaum.
Das ändert aber nichts daran, dass die Switch zum
Verkaufsstart tatsächlich auffällig wenig zum Spielen bietet. Das neue Zelda
kommt gleichzeitig auch für die WiiU, rechtfertigt für (die wenigen) Besitzer
der alten Konsole also keinen Neukauf. Derzeit stehen nur zehn Spiele auf der
Release-Liste für den 3. März. Und davon kann nur Zelda auch wirklich
überzeugen. Denn das zwar durchaus gute, aber schon fast neun (!) Jahre alte
World of Goo wird wohl kaum einen Spieler zum Kauf der Switch überzeugen
können. Auch 1-2-Switch und das neue Bomberman kommen nicht über den Status von
„ganz nett, kann man sich irgendwann mal im Sale geben“ hinaus. Das ist sehr
schade, aber wie bereits erwähnt auch nicht sehr überraschend.
Wer also kein Zelda-Fan ist, oder bereits eine WiiU besitzt,
für den macht ein Kauf am 3. März wohl keinen Sinn. Ein Kritikpunkt, der also
durchaus nachvollziehbar ist. Allerdings gilt dies nur für den Release am 03.
März. Danach sind mit Super Mario: Odyssey, Arms und Splatoon 2 noch einige
sehr interessante Games auf ihrem Weg auf die Switch.
#3 Nintendo hat
einfach keine Strategie!
MACHT ENDLICH WIEDER WAS FÜR GAMER! Habt ihr uns vergessen,
ihr Vollpfosten? Was soll die Scheiße? Ich will nicht auf Partys gehen. Ich
will nicht das Leben genießen. ICH WILL MEIN VERFICKTES DRECKSLEBEN ALLEIN IM
KELLER VERBRINGEN! Glaubt ihr im Ernst, dass diese ach so tollen VERFICKTEN
KACK-PARTYGÄNGER-SPASSTEN sich wirklich denken „Oh ja, heute nehme ich eine
Konsole mit auf die Party – das wird toll!“ GLAUBT IHR DAS WIRKLICH?! Was ist
denn bei euch falsch? Diese selbstverliebten Flachwixer könne gar nicht denken.
Und für Games sind die doch viel zu cool. Also hört auf diesen Schnöseln in den
Arsch zu kriechen und macht endlich wieder eine Konsole für ECHTE GAMER!
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Karen ist süchtig nach Videospielen und nervt damit ihre Freunde. |
So oder so ähnlich hörte man es tatsächlich von einigen
Seiten nach dem Reveal der Switch. Nintendo hat angeblich die Zielgruppe
verloren. Macht Werbung mit der lieben Karen und ihren Freunden und vergisst
dabei das gute alte Kellerkind. Nur muss man hier eben eins bedenken: Nintendo
will mit ihren Konsolen am besten gleich alle Menschen ansprechen. Die
Zielgruppe der Japaner sieht deutlich anders aus als die von Microsoft und
Sony. Und weil Nintendos Strategie anders aussieht, heißt das nicht, dass diese
falsch oder gar nicht vorhanden ist. Mit der Wii haben sich die Japaner eine völlig
neue Zielgruppe erobert. Seitdem arbeiten sie daran, diese irgendwie halten zu
können. Daher sollte es nicht überraschen, dass Nintendo auch bei der neuen
Konsole wieder auf lokalen Multiplayer, Mobilität und Aktivität setzt.
Bewegungssteuerung, Touch-Screen, eine Heimkonsole zum Mitnehmen. Mit diesen Punkten
will Nintendo die Käuferschichte der Familien, Rentner und coolen Party-People
behalten. Das hat man auch schon bei der WiiU versucht, nur ist es da eben
brutal in die Hose gegangen.
Und tatsächlich scheinen die Core-Gamer für Nintendo
deutlich wichtiger zu sein, als man zunächst denken mag. Mit The Legend of
Zelda: Breath oft the Wild haben die Japaner zum Launch der Switch nur einen
echten System-Seller. Und dieser richtet sich voll und ganz an Hardcore-Gamer.
Sollte Nintendo darauf aufbauen, dann kann davon ausgegangen werden, dass noch
zahlreiche weitere Spiele (z.B. Super Mario Odyssey) folgen werden, die sich
eben einzig und allein an die einstige Hauptzielgruppe richten. Natürlich gibt
es auch wildes Rumgefuchtel mit Freunden für Leute wie Karen, allerdings
scheint Nintendo es nun endlich geschafft zu haben, beide Zielgruppen zu
bedienen.
Dafür steht das moderne Nintendo nun einmal – Spaß für
jeden, egal ob Vollzeitgamer oder Gelegenheitsfuchtler. Ob das auch
funktioniert, das ist natürlich eine ganz andere Frage. Die sehr guten
Vorverkaufszahlen sprechen aber durchaus dafür, dass sie Switch bei weitem noch
nicht Game Over ist. Bleibt abzuwarten, was uns nach dem 03. März noch
erwartet.
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