Freitag, 3. Februar 2017

Game Over - Oculus Rift


Liebe Freunde des Videospielfeuilletons, willkommen zu „Game Over“! Hierbei handelt es sich um ein Format, welches aktuelle Themen zweiseitig betrachtet – aus der satirisch überspitzen Sicht des gemeinen „Gamer-Pöbels“ und anschließend aus einer einordnenden Betrachtungsweise eines sachlich und objektiv schreibenden Akademikers. Die heutige Premierenausgabe beschäftigt sich mit DIESEN GOTTVERDAMMTEN SCHEISSDRECKSARSCHLÖCHERN VON OCULUS RIFT! Ich wünsche eine gute Unterhaltung.




[ACHTUNG: Dieser Text wurde bereits vor einiger Zeit erstellt. Die darin aufgeführten Informationen sind entsprechend bereits teilweise veraltet. Betrachtet dieses Werk als „Pilotfolge“ für ein künftig häufiger wiederkehrendes Format, welches dann auch aktuelle Themen behandeln wird.]

Das ist doch scheiße. Jahrelang fummeln all diese selbstdarstellerischen Pressefutzis in gefühlt jedem zweiten Video mit diesem hässlichen Brillendings rum und faseln was von „Zukunft der Videospiele“ und ich soll mich STUNDENLANG bei der Gamescom ANSTELLEN, nur um diese scheiß Oculus für drei Minuten meinen beschissenen Magen umdrehen zu lassen? Fickt euch, ihr scheiß Lügenpresseheinis! Ich habe eine bessere Behandlung verdient – immerhin bezahle ich noch für meine Spiele und bekomme die nicht von diesen geldgeilen Arschloch-Puplishern in den goldverschmierten Arsch geschoben!
ALLES SCHEISSE, DIESER DUMME KACKMIST!!1!
Und eben weil ich keinen goldverschmierten Arsch habe, kann ich mir diese von euch Idioten so toll angepriesene „Zukunft des Gamings“ nicht leisten. Und das nur, weil dieser Vollwichser von Mark Zuckerburg anscheinend noch nicht genug Kohle hat und für diesen hässlichen schwarzen Kasten Zukunft aus verficktem Billig-Plaste gleich mal 600$ will. SOLL DAS EIN WITZ SEIN?! WER KANN SICH DENN SO EINE SCHEISSE LEISTEN?! Aber weil das noch nicht reicht und wir Deutschen mit unserer tollen Autobahn, unseren Bratwürsten und unserem Bier ja Geld scheißen wie ein Mistkäfer nach einem Kilo vergammelten Dönerfleisch kostet dieses Drecksteil hier gleich mal 740€. JA NE IS KLAR! HACKTS BEI EUCH?

Klar, das Ding ist ja eigentlich schon ziemlich geil. Alles in 3D und meine Kopfbewegungen werden ins Spiel übernommen. Und auch der Xbox-One Controller der mitgeliefert wird ist eigentlich ganz geil… ABER ICH HAB KEINE VERFICKTEN 740€ IHR KACKSPASTEN!  Wo soll ich denn bitte so viel Kohle hernehmen, nachdem ich meinen Rechner erst für 900€ aufgemotzt habe, damit ich eure völlig übertriebenen Systemanforderungen erfülle?! Allein der Prozessor hat mich einen halben Harzt-IV-Satz gekostet. BESCHEUERT DIESER FICKMIST!

Dieses Bild ist genau so scheiße wie der Preis der Rift!
Ich habe echt keinen Bock mehr auf eure Zukunftsscheiße. FICKT EUCH DOCH! Ich kauf euren überteuerten Mist nicht! Brauch ich auch nicht! Meine Xbox One, meine PlayStation 4 und mein PC machen schon Spaß genug. Da brauch ich dieses Oculus-Teil auch gar nicht! Also erstmal, zumindest…

Ja, liebe Freunde des Feuilletons – so, oder so ähnlich, schrie die virtuell vernetzte Spielegemeinschaft noch vor kurzem auf. Und in gewissen Maßen hat sie damit nicht Unrecht. 740€ für ein Gerät, dass selbst über keinerlei Rechenleistung verfügt ist wahrlich kein Schnäppchen. Doch betrachten wir das ganze doch einmal fernab des Einzelfalls und schauen wir auf das große Ganze. Die Oculus Rift war zum Zeitpunkt ihrer Marktreife das einzige Produkt dieser Art. Produkte dieser Art – das sind moderne, hochentwickelte VR-Brillen für den Massenmarkt. Allein durch dieses, wohlgemerkt nur kurz weilende, Alleinstellungsmerkmal verwundert ein subjektiv betrachtet hoher Einstiegspreis kaum. Im Übrigen darf man nicht den fatalen Fehler begehen die Anschaffungskosten mit denen einer aktuellen Konsole zu vergleichen, werden diese ja meist unter den Herstellungskosten verkauft, in der Hoffnung, den Gewinn später durch den Verkauf von zusätzlicher Hardware und eigenen Spielen einzufahren. Oculus hat derartige Möglichkeiten nicht und muss all sein Geld nur durch den Verkauf der tatsächlichen Hardware verdienen.

Darüber hinaus muss angemerkt sein, dass die aktuell im Vorverkauf befindliche Version sich gezielt an sogenannte Early Adopter richtet. Gehen wir einmal weg von der Hardware hin zum gemeinen Videospiel sehen wir dort ein ähnliches Verhalten der Puplisher. Vor Veröffentlichung eines Titels wird dieser nur selten unter 60€ zu finden sein, oftmals gibt es Special Editions, die mit weit über 100€ zu Buche schlagen. Die in einem schönen Koffer verpackte Oculus Rift wird derzeit nur mit einem Xbox One-Controller, einem zusätzlichen Eingabegerät, einer Kamera und gleich zwei Spielen gehandelt. Realistisch betrachtet stellt dies nichts Anderes als eine Special Edition dar, welche eben schlicht teurer als das einfache Produkt ist.

Headset, Controller und das Ding da links. Alles toll und wichtig.
Doch ob Special Edition oder Standartversion – mit einem Preis von 600$ tun sich die Leute hinter diesem Gerät keinen Gefallen. Nur wenige haben „mal eben“ so viel Geld über, geschweigenden die passende Hardware in ihrem PC verbaut. Die potentielle Kundengruppe wird dadurch sehr stark geschmälert. Ein schnelles Senken des horrenden Preises würde aber ebenfalls in einem Desaster enden, wären die Early Adopter und damit treuesten Kunden damit alles andere als zufrieden.

Nein, dieser hohe Preis war keine gute Idee. Er schreckt ab, zieht Wut auf sich und verprellt mögliche Kunden. So sehr man die Intention dahinter auch verstehen kann – der gemeine Gamer ist nicht glücklich darüber. Ändern lässt sich daran nun aber nichts mehr und so bleibt für die breite Masse nur die Hoffnung auf eine schnelle und – viel wichtiger – starke Preissenkung. Oder eben auf ein Konkurrenzprodukt.

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