Liebe Freunde des Videospielfeuilletons, willkommen zu „Game
Over“! Hierbei handelt es sich um ein Format, welches aktuelle Themen
zweiseitig betrachtet – aus der satirisch überspitzen Sicht des gemeinen
„Gamer-Pöbels“ und anschließend aus einer einordnenden Betrachtungsweise eines
sachlich und objektiv schreibenden Akademikers. Die heutige Premierenausgabe
beschäftigt sich mit DIESEN GOTTVERDAMMTEN SCHEISSDRECKSARSCHLÖCHERN VON OCULUS
RIFT! Ich wünsche eine gute Unterhaltung.
[ACHTUNG: Dieser Text wurde bereits vor einiger Zeit erstellt. Die
darin aufgeführten Informationen sind entsprechend bereits teilweise veraltet.
Betrachtet dieses Werk als „Pilotfolge“ für ein künftig häufiger
wiederkehrendes Format, welches dann auch aktuelle Themen behandeln wird.]
Das ist doch scheiße. Jahrelang fummeln all diese
selbstdarstellerischen Pressefutzis in gefühlt jedem zweiten Video mit diesem
hässlichen Brillendings rum und faseln was von „Zukunft der Videospiele“ und
ich soll mich STUNDENLANG bei der Gamescom ANSTELLEN, nur um diese scheiß
Oculus für drei Minuten meinen beschissenen Magen umdrehen zu lassen? Fickt
euch, ihr scheiß Lügenpresseheinis! Ich habe eine bessere Behandlung verdient –
immerhin bezahle ich noch für meine Spiele und bekomme die nicht von diesen geldgeilen
Arschloch-Puplishern in den goldverschmierten Arsch geschoben!
ALLES SCHEISSE, DIESER DUMME KACKMIST!!1! |
Und eben weil ich keinen goldverschmierten Arsch habe, kann
ich mir diese von euch Idioten so toll angepriesene „Zukunft des Gamings“ nicht
leisten. Und das nur, weil dieser Vollwichser von Mark Zuckerburg anscheinend
noch nicht genug Kohle hat und für diesen hässlichen schwarzen Kasten Zukunft
aus verficktem Billig-Plaste gleich mal 600$ will. SOLL DAS EIN WITZ SEIN?! WER
KANN SICH DENN SO EINE SCHEISSE LEISTEN?! Aber weil das noch nicht reicht und
wir Deutschen mit unserer tollen Autobahn, unseren Bratwürsten und unserem Bier
ja Geld scheißen wie ein Mistkäfer nach einem Kilo vergammelten Dönerfleisch
kostet dieses Drecksteil hier gleich mal 740€. JA NE IS KLAR! HACKTS BEI EUCH?
Klar, das Ding ist ja eigentlich schon ziemlich geil. Alles
in 3D und meine Kopfbewegungen werden ins Spiel übernommen. Und auch der
Xbox-One Controller der mitgeliefert wird ist eigentlich ganz geil… ABER ICH
HAB KEINE VERFICKTEN 740€ IHR KACKSPASTEN!
Wo soll ich denn bitte so viel Kohle hernehmen, nachdem ich meinen
Rechner erst für 900€ aufgemotzt habe, damit ich eure völlig übertriebenen
Systemanforderungen erfülle?! Allein der Prozessor hat mich einen halben
Harzt-IV-Satz gekostet. BESCHEUERT DIESER FICKMIST!
Dieses Bild ist genau so scheiße wie der Preis der Rift! |
Ja, liebe Freunde des Feuilletons – so, oder so ähnlich,
schrie die virtuell vernetzte Spielegemeinschaft noch vor kurzem auf. Und in
gewissen Maßen hat sie damit nicht Unrecht. 740€ für ein Gerät, dass selbst
über keinerlei Rechenleistung verfügt ist wahrlich kein Schnäppchen. Doch
betrachten wir das ganze doch einmal fernab des Einzelfalls und schauen wir auf
das große Ganze. Die Oculus Rift war zum Zeitpunkt ihrer Marktreife das einzige
Produkt dieser Art. Produkte dieser Art – das sind moderne, hochentwickelte
VR-Brillen für den Massenmarkt. Allein durch dieses, wohlgemerkt nur kurz
weilende, Alleinstellungsmerkmal verwundert ein subjektiv betrachtet hoher
Einstiegspreis kaum. Im Übrigen darf man nicht den fatalen Fehler begehen die
Anschaffungskosten mit denen einer aktuellen Konsole zu vergleichen, werden
diese ja meist unter den Herstellungskosten verkauft, in der Hoffnung, den
Gewinn später durch den Verkauf von zusätzlicher Hardware und eigenen Spielen
einzufahren. Oculus hat derartige Möglichkeiten nicht und muss all sein Geld
nur durch den Verkauf der tatsächlichen Hardware verdienen.
Darüber hinaus muss angemerkt sein, dass die aktuell im
Vorverkauf befindliche Version sich gezielt an sogenannte Early Adopter richtet.
Gehen wir einmal weg von der Hardware hin zum gemeinen Videospiel sehen wir
dort ein ähnliches Verhalten der Puplisher. Vor Veröffentlichung eines Titels
wird dieser nur selten unter 60€ zu finden sein, oftmals gibt es Special
Editions, die mit weit über 100€ zu Buche schlagen. Die in einem schönen Koffer
verpackte Oculus Rift wird derzeit nur mit einem Xbox One-Controller, einem
zusätzlichen Eingabegerät, einer Kamera und gleich zwei Spielen gehandelt.
Realistisch betrachtet stellt dies nichts Anderes als eine Special Edition dar,
welche eben schlicht teurer als das einfache Produkt ist.
Headset, Controller und das Ding da links. Alles toll und wichtig. |
Nein, dieser hohe Preis war keine gute Idee. Er schreckt ab,
zieht Wut auf sich und verprellt mögliche Kunden. So sehr man die Intention
dahinter auch verstehen kann – der gemeine Gamer ist nicht glücklich darüber.
Ändern lässt sich daran nun aber nichts mehr und so bleibt für die breite Masse
nur die Hoffnung auf eine schnelle und – viel wichtiger – starke Preissenkung.
Oder eben auf ein Konkurrenzprodukt.
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