Vereint laufen schwitzende Nerds über einen Friedhof und erfreuen sich angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten. Ein Bild, das noch vor wenigen Tagen völlig absurd war, durfte ich nun selbst beobachten – als Teil dieser schwitzenden Nerds. Pokémon Go ist mehr als das übliche Handyspiel, das derzeit eben angesagt ist. Es ist ein Phänomen, vielleicht sogar die Zukunft des Gamings.
Denn während alle in den Virtual Reality-Brillen das ultimative neue Gaming-Erlebnis sehen, erobert Pokémon Go aus dem Nichts mehr Spieler, als es die Oculus Rift vielleicht je schaffen wird. Denn die kostenfreie App von Niantic ist der Inbegriff der aktuellen Videospiel-Erfolgsformel. Zum einen hat es als Handyspiel ein nahezu uneingeschränktes Potential an möglichen Nutzern. Weder ein teurer PC noch eine Konsole ist zum Zocken notwendig und ein Smartphone hat heute ja fast jeder. Fast jeder hat auch schon einmal von Pokémon gehört, womit wir zum anderen wichtigen Punkt der Erfolgsformel kommen. Die Vermarktung läuft quasi von selbst, denn zunächst stürzen sich die ganzen Fans der Taschenmonster auf das Spiel und anschließend auch alle anderen, weil es im Play-Store plötzlich ganz oben steht und jeder darüber spricht. Und schon hat man ein Spiel, das fast jeder spielt. Doch umso gigantische Spielerzahlen wie Go zu erreichen, bedarf es noch mehr als nur diese Erfolgsformel. Der in meinen Augen wichtigste Punkt des Spiels ist nämlich der soziale Aspekt.
Denn während alle in den Virtual Reality-Brillen das ultimative neue Gaming-Erlebnis sehen, erobert Pokémon Go aus dem Nichts mehr Spieler, als es die Oculus Rift vielleicht je schaffen wird. Denn die kostenfreie App von Niantic ist der Inbegriff der aktuellen Videospiel-Erfolgsformel. Zum einen hat es als Handyspiel ein nahezu uneingeschränktes Potential an möglichen Nutzern. Weder ein teurer PC noch eine Konsole ist zum Zocken notwendig und ein Smartphone hat heute ja fast jeder. Fast jeder hat auch schon einmal von Pokémon gehört, womit wir zum anderen wichtigen Punkt der Erfolgsformel kommen. Die Vermarktung läuft quasi von selbst, denn zunächst stürzen sich die ganzen Fans der Taschenmonster auf das Spiel und anschließend auch alle anderen, weil es im Play-Store plötzlich ganz oben steht und jeder darüber spricht. Und schon hat man ein Spiel, das fast jeder spielt. Doch umso gigantische Spielerzahlen wie Go zu erreichen, bedarf es noch mehr als nur diese Erfolgsformel. Der in meinen Augen wichtigste Punkt des Spiels ist nämlich der soziale Aspekt.
Denn Gamer sind schon längst nicht mehr das, für was sie zuteilen noch immer gehalten werden. Videospiel-Liebhaber sind heute soziale Wesen, haben Freunde, gehen gern auch mal aus dem Haus - haben eben ein Leben abseits des Bildschirms. Der große Fehler von Oculus Rift und andere Virtual Reality-Brillen ist es, eben diesen sozialen Aspekt vollkommen zu ignorieren. Ausgelegt auf einen Spieler, der allein auf der Couch sitzt und in die perfekte virtuelle Welt eintaucht, richtet sich diese Technik an die stereotypen Nerds, wie sie es heute nur noch selten gibt. Let’s Plays oder Twitch sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass man heute an den Gaming-Erfahrungen anderer teilhaben möchte, doch mit VR-Spielen ist dies nur schwer möglich. Um die Erfahrung angemessen zu teilen, braucht jeder auf der Couch eine solche Brille, doch Otto-Normalspieler hat dafür mit Sicherheit nicht das Geld.
Pokémon Go ist da das genaue Gegenteil. Als mobiles Game zwingt es die Spieler mit seinem Spieldesign sogar dazu, vor die Tür zu gehen. Rausgehen, mit der echten Welt interagieren und die tollen Funde dann direkt mit den Freunden teilen, wenn man nicht ohnehin mit diesen gemeinsam auf Monsterjagt ist. Es mag absurd klingen, aber durch diesen sozialen Aspekt ist Pokémon Go so etwas wie die moderne LAN-Party. Freunde spielen gemeinsamen, unterhalten sich dabei und haben einfach eine tolle Zeit. Denn sind wir mal ehrlich – keiner von uns ist je auf eine LAN-Party nur wegen der Spiele gegangen. Spaß an virtuellen Welten war schon immer ein soziales Erlebnis und es wird es auch immer bleiben. Ein Pokémon Go zeigt dies auf unglaublich eindrucksvolle Art. Plötzlich tauchen überall kleinere und größere Gruppen von Leuten auf, die als gemeinsame „Smombie“-Horden unterwegs sind und so eine völlig neue Art von Social-Gaming formen und erleben.
Pokémon Go ist da das genaue Gegenteil. Als mobiles Game zwingt es die Spieler mit seinem Spieldesign sogar dazu, vor die Tür zu gehen. Rausgehen, mit der echten Welt interagieren und die tollen Funde dann direkt mit den Freunden teilen, wenn man nicht ohnehin mit diesen gemeinsam auf Monsterjagt ist. Es mag absurd klingen, aber durch diesen sozialen Aspekt ist Pokémon Go so etwas wie die moderne LAN-Party. Freunde spielen gemeinsamen, unterhalten sich dabei und haben einfach eine tolle Zeit. Denn sind wir mal ehrlich – keiner von uns ist je auf eine LAN-Party nur wegen der Spiele gegangen. Spaß an virtuellen Welten war schon immer ein soziales Erlebnis und es wird es auch immer bleiben. Ein Pokémon Go zeigt dies auf unglaublich eindrucksvolle Art. Plötzlich tauchen überall kleinere und größere Gruppen von Leuten auf, die als gemeinsame „Smombie“-Horden unterwegs sind und so eine völlig neue Art von Social-Gaming formen und erleben.
Für mich ist das vielmehr die Zukunft des Gamings als die zweifelsohne spannende und unterhaltsame VR-Technik. Denn am Ende des Tages entscheidet das Geld darüber, wo sich eine Branche hin entwickelt. Während damit gerechnet wird, dass in diesem Jahr etwa 1,7 Millionen VR-Brillen verkauft werden, wurde Pokémon Go binnen weniger Tage bereits über 10 Millionen Mal heruntergeladen.
Das scheint ein unfairer Vergleich zu sein, denn nicht jeder Go-Spieler gibt auch Geld aus, während für jede einzelne VR-Brille um die 700 Euro geblecht werden. Doch hat Oculus-Gründer Palmer Luckey bereits verlauten lassen, dass man mit der Rift keinen Gewinn mache, sondern nur die Herstellungskosten decke. Im Gegensatz dazu ist Nintendos Aktienkurs seit dem Release des Smartphone-Spiels um satte 50 Prozent gestiegen, was Wertanstieg im Milliardenbereich bedeutet. Und mit dem Pokémon-Go-Armband wird man bald noch mehr Geld verdienen.
Das scheint ein unfairer Vergleich zu sein, denn nicht jeder Go-Spieler gibt auch Geld aus, während für jede einzelne VR-Brille um die 700 Euro geblecht werden. Doch hat Oculus-Gründer Palmer Luckey bereits verlauten lassen, dass man mit der Rift keinen Gewinn mache, sondern nur die Herstellungskosten decke. Im Gegensatz dazu ist Nintendos Aktienkurs seit dem Release des Smartphone-Spiels um satte 50 Prozent gestiegen, was Wertanstieg im Milliardenbereich bedeutet. Und mit dem Pokémon-Go-Armband wird man bald noch mehr Geld verdienen.
Abgesehen vom finanziellen Aspekt muss ich aber auch gestehen, dass Pokémon Go einfach eine verdammt willkommene Abwechslung ist. In Zeiten der 100-Stunden-Blockbuster ist dieses Spiel eine wirklich tolle Erfrischung und bietet die Möglichkeit zur Flucht in die echte Welt. Die kann manchmal nämlich auch ganz toll sein.
Ich finde es gut, dass auch auf kleineren Blogs wie deinem so ein Artikel über das omnipräsente Pokémon-GO-Phänomen gepostet wird und ich mir als ebenso vertrauter Spieler mal eine persönliche / unabhängige Meinung abholen kann.
AntwortenLöschenAber ich persönlich finde, dass die App aktuell noch ein Prototyp von dem Potenzial ist, das noch in Sachen Outside-GPS-based-Gaming möglich ist - beispielsweise könnte man quasi ein "Diablo" programmieren, in der man in der Nachbarschaft Monster bzw. Mobs killt, fortwährend bessere Ausrüstung einsammelt, bestimmte Quests nur gemeinsam lösen kann und hier und dort sogar Rätselqueststandorte hat - der soziale Faktor würde dadurch steigen, indem man quasi wie in "World of Warcraft" tatsächlich gemeinsam gegen ein und dieselbe Monsterschar vorgeht (stell dir mal vor Blizzard bringt das raus - und zwar ohne InApp-Käufe, professionell aufgesetzt und vor allem: Permanent gepatched). Aktuell ist Pokémon GO lediglich ein Singleplayer-Vergnügen, das zudem anstatt die tatsächlichen Probleme und Bedürfnisse der Spieler anzugehen, sich lieber um "Minor text fixes" kümmert (, aber vermutlich mit all dem Ansturm überhaupt nicht umgehen kann - ich weiß nicht wie groß das Team ist, aber sie hatten erstens eine Betaphase vorher, die auch offiziell an viele Spieler rausging - und die Arenen sind auf ihrem eigenen Vorgänger "Ingress" basierend). Leider stürzt die App andauernd hat, hat Fehler, es fehlen Features zum Tauschen bzw. ist der Kampf noch rudimentär - und auch die soziale Interaktion beschränkt sich auf belustigtes Grüßen, dem Gespräch wie weit man gerade ist usw. - und die soziale Interaktion findet meist (zumindest aus meiner Erfahrung) recht beschränkt statt. Jeder schaut auf sein Smartphone, ist in Sekunden abgelenkt, weil ein neues Viech auftaucht und es fangen muss. Meine Kollegen auf der Arbeit spielen es während dieser, gehen in der Mittagspause gemeinsam auf Tour durch die Nachbarschaft, bedienen sogar das Handy teilweise beim Fahren, um alle möglichen Pokéstops einzusammeln und oftmals gibt es kaum ein anderes Thema aktuell. Ich rede auch bis zu einem gewissen Grad gern drüber, interessiere mich dafür, befürworte das tatsächliche Rausgehen, war anfangs ebenso gehyped und weiß um diese verdammte Suchtwirkung des Spiels "nur noch eines zu fangen" - aber ich glaube, dass die Faszination auf dem Dorfe (wie bei mir) weniger groß ist wie in einer Großstadt, wo halt viel mehr los is (ist auch ein Problem der App wie ich finde). Und ich persönlich sehr abwäge: Will ich jetzt die Zeit investieren, um mit meinem Level 7 noch meinen Freunden nachzuhechten - oder doch lieber etwas anderes machen? Zumal ab einem hohen Level (sagen wir 15), wenig Pokebälle nachkommen, man noch mehr an Pokéstops gebunden ist, die Viecher ständig ausbüchsen und man quasi Ressourcen ohne Ende verwendet... nur damit auf einen Schlag der Shop quasi das Lockmittel wird... und dafür, dass manche Pokémon ländergebunden sind oder die superseltenen noch gar nicht fangbar sind?
... (Part 2 folgt separat)
Part 2:
AntwortenLöschenFür mich persönlich ist es schon genug. Ich war mit 3 guten Freunden einmal on tour - und beim zweiten Mal war's mir schon etwas zuviel (kurz bevor die sich ihren Tag umgestaltet haben und in der Mittagspause woanders sind als mit uns "anderen" Essen zu gehen). Und bei der Tour war ich froh, dass ich Sam dabei hatte, mit dem ich noch nebenbei über gewisse andere Dinge sprechen konnte - weil er aus NewZealand kommt und dadurch natürlich auch andere Insights und Stories aus dem Leben, bzgl Pokémon GO oder auch nicht, rauskommen :) Mir persönlich hat das am meisten Spaß gemacht.
Aber interessant welchen Zeitgeist es trifft, wie genial einfach die App ist und was für eine Massenfaszination sie ausgelöst hat - und auch die Gesundheit fördert. Nur bei der sozialen Interaktion bin ich mir noch nicht einig. Auf den Straßen guck ich einzelne alleinige Spieler schon recht fremdschämend / peinlich berührt an - und manchmal glaube ich in ihren Augen erkennen zu können, dass sie genau wissen wie ich darüber denke (da ich das Handy nicht in der Hand habe^^)...