In den letzten Monaten war es hier mal wieder still. Und das lag nicht nur an meiner Faulheit, die sicher auch eine große Rolle dabei gespielt hat. Nein, diesmal hatte ich noch einen anderen Grund und dieser schmerzte in meiner Gamerseele – ich hatte einfach keine Zeit zum zocken. Doch anstatt zitternd in der Ecke zu hocken habe ich in dieser Zeit einiges gelernt und das solltet ihr auch lernen!
Das Gefühl kennt wohl jeder: Man steht vor dem Spieleregal mit dem Ziel, irgendetwas zu zocken. Man steht da, schaut sich die ganzen Spiele an und hat einfach keinen Plan, was man zocken soll. Dieses Gefühl hatte ich sehr, sehr oft. Ein Gefühl, dass man nicht haben sollte. Denn, und das sollten wir alle uns eingestehen, wenn wir dieses Gefühl haben, dann wollen wir eigentlich gar nicht zocken sondern irgendetwas anderes machen. Wir wissen nur nicht was wir anderes machen sollen und deshalb stellen wir uns vor das Regal und starren minutenlang stumm und leer auf unsere große, teils stark verstaubte Spielesammlung. Am Ende landet irgendein Spiel in der Konsole, aber irgendwie ist das dann auch nicht das gelbe vom Ei. Es ist einfach nicht das, was man will.
Tatsächlich kommen diese Momente des stummen Starrens heute nicht mehr bei mir vor. Der Mangel an alternativen Beschäftigungen ist nicht mehr gegeben – er ist dem Unistress und damit einem riesigen Haufen wissenschaftlicher Texte gewichen. Und auch wenn eine Abhandlung über die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen bei weiten nicht so spannend sein mag wie eine neue Episode der zweiten Staffel von The Walking Dead, so hilft sie einem doch diese Episode viel stärker zu genießen. Denn eigentlich sind Spiele nicht als Dauerbeschäftigung gedacht – eigentlich sind sie ein Ausgleich vom anstrengenden Alltag und eine Ablenkung von dieser nervigen und falschen Welt. Und genau als solches funktionieren Spiele perfekt. Man setzt sich auf das Sofa oder auf den Stuhl, nimmt den Controller in die Hand und schaltet ab. Das ist wunderbar erholsam, unglaublich unterhaltend und auch einfach nur entspannend. Wer Spiele jeden Tag mehrere Stunden spielt, der kann dabei nicht abschalten, entspannen und sich ablenken. Wer Spiele jeden Tag mehrere Stunden spielt, der sieht diese als eine Aufgabe, wird von ihnen eingenommen und kann sie nicht mehr richtig genießen. Dabei sage ich nicht, dass wer jeden Tag viele Stunden spielt Spiele nicht zu schätzen weiß. Im Gegenteil: Diese Leute lieben Spiele über alles – das kann ich so sagen, schließlich war ich auch mal so einer und das den größten Teil meines Lebens. Aber was ich in dieser langen Zeit vergessen und einfach nicht gemerkt habe war, dass ich einfach keinen echten Spaß mehr hatte. Spiele waren mein Lebensinhalt, meine tägliche Beschäftigung, nichts anderes als ein reiner Zeittöter. Aber Spiele sollen die Zeit nicht töten, sie sollen sie schön dekorieren und neu streichen, damit man sie auch wieder genießen kann. Und wenn man Spiele genau so sieht – also nicht als Lebensinhalt sondern als Ablenkung vom Leben, dann lernt man Spiele auch wieder richtig zu schätzen.
Heute sitze ich nicht mehr vor dem Regal und überlege was ich zocken soll.
Heute freue ich mich auf das Zocken und weiß schon vorher genau, was ich spielen werde. Und dieses Gefühl, diese Vorfreude, das ist etwas wirklich Wunderbares. Und deshalb, auch wenn es vielleicht nichts ändern wird, appelliere ich an die Gamer da draußen: Nutzt Spiele als eine Ablenkung von eurem Leben und nicht als euer Leben. Dann könnt ihr euer liebstes Hobby auch richtig genießen. Und lasst euch gesagt sein: Das echte Leben ist auch nicht viel schlimmer, als vor einem vollen Spieleregal zu stehen und nicht zu wissen, was daraus man spielen soll.
Heute freue ich mich auf das Zocken und weiß schon vorher genau, was ich spielen werde. Und dieses Gefühl, diese Vorfreude, das ist etwas wirklich Wunderbares. Und deshalb, auch wenn es vielleicht nichts ändern wird, appelliere ich an die Gamer da draußen: Nutzt Spiele als eine Ablenkung von eurem Leben und nicht als euer Leben. Dann könnt ihr euer liebstes Hobby auch richtig genießen. Und lasst euch gesagt sein: Das echte Leben ist auch nicht viel schlimmer, als vor einem vollen Spieleregal zu stehen und nicht zu wissen, was daraus man spielen soll.
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