Dienstag, 12. Februar 2013

World of Warcraft


          - Zwei Idioten verloren im Irgendwo –

Bevor ihr euch nur unnötig aufregt, kommt an dieser Stelle gleich der Hinweis, dass sich dieser Text mit dem Thema World of Warcraft beschäftigt. Es gibt dabei keine exklusiven Ankündigungen, kein echtes Review oder sonst irgendwas, was Arbeit verursachen könnte. Es ist einfach nur die Geschichte von zwei Idioten, die sich gemeinsam in die Starter-Edition des MMORPGs stürzen. Wer jetzt noch nicht schreiend weggerannt ist, für den folgt das Fazit der ersten 20 Levels von World of Warcraft. 


Aller Anfang ist bekanntlich schwer und so steht jeder Neuling zu Beginn seiner großen Reise einem ganzen Haufen organisatorischer Arbeit gegenüber. Einfach Koffer packen und losgehen ist nicht – selbst Hobbits müssen heutzutage erst einmal eine gute Stunde mit Zwergen quatschen bevor sie aufbrechen. Freilich quatscht man in WoW zunächst nicht mit Zwergen – sondern mit dem Battle.net. Das ist Blizzards bekannte Onlineplattform über die auch der Kauf und der Download der gewünschten Version stattfinden. Für uns beide, also der großartigen @Anne_Artwork und mir, war die Auswahl der Version keine große Hürde – denn wir wollten nur mal reinschnuppern und nichts bezahlen. Daher griffen wir zur kostenfreien Starter-Edition, die den Spieler bis Level 20 aufsteigen lässt. Erst ab da muss gezahlt werden. Wer für länger in die Welt von Azeroth eintauchen möchte, der starrt mitunter schon recht verwirrt in das virtuelle Verkaufsregal. Drei verschiedene Varianten ein und desselben Spieles bietet Blizzard hier an. Welche da was bietet, davon habe ich keinen blassen Schimmer. Und ich recherchiere auch nicht nach, schließlich habe ich einen Text angekündigt, der keine Arbeit machen soll – und ich halte mich an meine Versprechen. Nach der erfolgreichen Versionsauswahl folgt nun der obligatorische Download von über 20GB. Das ist eine ganze Menge an Daten, aber Blizzard-typisch kann man bereits nach wenigen Minuten spielen, während der Download noch im Hintergrund läuft. Ich frage mich aber ernsthaft, was das Spiel da alles noch runterlädt, wenn es doch eigentlich schon nach 3GB ohne Probleme funktioniert. Das ist aber auch egal, denn sonderliche Lags sind durch den Download im Hintergrund nicht entstanden. Nun also geht es zur Erstellung des Charakters, dessen Rücken man für die nächsten Monate wohl öfter sehen wird, als den der eigenen Freundin. Es sei denn man hat keine Freundin – aber eigentlich stimmt der Satz da oben dann ja trotzdem noch. Egal. Zur Auswahl und zur Erstellung dieses Charakters muss wohl nicht mehr viel gesagt werden – Horde oder Alianz, Pandas oder Orks, dick oder dünn. Die Rassen und Fraktionen des Warcraft-Universums sind weithin bekannt und bedürfen wohl keiner weiteren Vorstellung. Und wer sie nicht kennt, der kann das Ganze ja auch einfach googeln. Oder Duncan Jones‘ Verfilmung anschauen, die wohl 2015 in die Kinos kommt. Ist der Charakter fertig, wird der „Realm“ – also der Server – ausgewählt. Davon gibt es allerdings gefühlt Hunderte, in allen möglichen Sprachen und Ausführungen. Die Auswahl fällt da also recht leicht – denn der, der ganz oben in der Liste steht, muss ja zwangsläufig auch der Beste sein. Wie ich bereits eingangs erwähnte, stand ich den nun folgenden Aufgaben nicht allein gegenüber. @Anne_Artwork begleitete mich auf einer Reise, die wir beide wohl so schnell nicht wieder vergessen werden. Damit ihre Anwesenheit aber auch für euch nicht ganz sinnlos bleibt, folgt nun ihre Einschätzung der Hürden, bevor wir endlich unsere Lebenszeit in der Welt von Warcraft verschwenden konnten:
„Den Start in das WoW Experiment hatte ich mir deutlich einfacher vorgestellt. Da mein Computer nämlich lange nicht der neuste ist und meine Internetverbindung derbe schwächlich ist, hat der gesamte Download des Spieles gut 24 Stunden gedauert. Wobei es wirklich fraglich ist, was da überhaupt alles installiert wurde. Auch ich versuchte schon nach 3Gb anzuspielen allerdings wurde der Spielspaß durch stark auftretendes Stocken ständig unterbrochen. Deswegen musste ich wohl oder übel abwarten, bis der gesamte Download abgeschlossen war.  Als nach mehreren Stunden alles fertig installiert war, konnte ich endlich frisch und frei in das mir bevorstehende Abenteuer aufbrechen. Die Auswahl eines Charakters und der Kampfart war schnell getroffen, nun musste noch ein Realm her, welchen ich ehrlich gesagt ohne es mitzubekommen einstellte. Tja und dann, dann ging es auf in die spannende Welt WoWs“

Besser hätte ich es nicht sagen können. Und da wir diese ganze Arbeit nun hinter uns hatten, konnten wir endlich starten. Ganz klassisch entschied Anne sich für einen Ork. Da Orks aber nicht sehr originell sind, habe ich mich für die fetten, schläfrigen Kampfpandas aus dem neuesten Add-on „Mists of Pandaria“ entschieden. Jede Rasse hat in World of Warcraft ein eigenes Startgebiet, in dem die Grundlagen des Spiels beigebracht werden. Im Falle der Pandaren ist dies eine Insel, die sehr asiatisch anmutet und mich zwangsläufig verdammt stark an den Film „Kung Fu Panda“ erinnert. Aber auch wenn das Ganze wie aus einem Disney-Film geklaut wirkt, so macht es optisch doch richtig was her. Obwohl World of Warcraft Technik aus dem Jahre 2004 besitzt und damit zwangsläufig eigentlich ganz schön hässlich ist, so macht Blizzard die mangelnde Grafikpower einfach durch tolles Artdesign wieder wett. Sicher ist die Insel, die sich nach einigen Stunden als schwimmende Riesenschildkröte entpuppt, nicht jedermanns Sache, aber mir hat sie wirklich gefallen. Und selbst wenn man es nicht mag – nach etwa vier Stunden ist man da eh runter. Dann steht auch die Entscheidung an, welcher Fraktion man sich anschließen möchte. Ein Novum in World of Warcraft – waren doch bisher die Rassen fest zu Allianz oder Horde zugeteilt. Die Pandaren stolpern aber mehr zufällig in diese vom Krieg gezeichnete Welt und so ist es an uns eine Seite zu wählen. Weil zur Allianz die Elfen gehören und Elfen arrogante Schweine sind, ist meine Wahl schnell getroffen – für die Horde! Außerdem spielt meine Begleiterin einen Ork, der ja sowieso zur Horde gehört. Und wenn man gemeinsam spielen will, so ist es sicher von Vorteil, wenn man derselben Fraktion angehört. Erneut ist also eine Hürde geschafft und so beginnt jetzt das eigentliche Spiel. Was @Anne_Artwork bis hierher erlebt hat, das beschreibt sie euch jetzt einfach mal selbst:
Als fabelhaft gut aussehende Orkfrau und mit der Unterstützung meines Haustieres Eber startete   mein  Abenteuer   in   einer  Art   Orkcamp.   Den Namen dieses Camps hab ich allerdings vergessen. (Es gab da so viele merkwürdige Ortsbezeichnungen, das man sich als Anfänger eher an der Umwelt als an den Namen orientierte.) Einmal angekommen machte ich mich also daran Quests zu finden, von denen es natürlich auch allerhand zu erfüllen gab.   Das war nicht immer einfach, denn wollte ich beispielsweise einen Bossgegner erledigen, welcher einen bestimmten Gegenstand bewachte, war fast immer schon ein anderer realer Mitspieler dort gewesen und hatte die Arbeit getan. Es blieb mir in so einem Fall also nichts anderes übrig als Tee zu trinken und abzuwarten, bis der Gegner wiederbelebt wurde. Meist war ich nicht die Einzige, welche warten musste und so konnte ich Kontakte mit anderen Mitspielern knüpfen. In WoW kann man niemandem einfach in den Kampf rennen, denn ganz nach dem Prinzip; “Wer zuerst kommt, malt zuerst“ bekommt der die Beute, der als Erster den Gegner getroffen hat. Jedenfalls fand ich mich nach 5 Stunden Einspielzeit dann schon recht gut zurecht, hatte mich mit mehreren Mitspielern der Horde kurzgeschlossen und gemeinsame Sache gemacht, gefühlte 300 Skorpione und Eber getötet und war längst aus dem Orkcamp in die große Welt aufgebrochen. Diese Welt war, wie sich bald noch herausstellen sollte, nicht nur groß, sondern MONSTRÖS. Damit ich mich also in dieser MONSTRÖSEN Welt zurechtfinden konnte, musste ein Begleiter her. Und das Glück war mir hold, denn niemand Geringeres als der @MirdoWu-Panda lief mir über den Weg.

Besser hätte ich es nicht sagen können, allerdings war ich ja auch nicht dabei. Gemeinsam zogen wir jetzt also los, wurden in unserem Bestreben aber schnell von der kostenlosen Starter-Edition ausgebremst. Um eine Gruppe mit anderen zu gründen, und somit wirklich gemeinsam Quests zu erledigen, muss man zahlen. Schade, aber wahre Helden hält werden von solch einer Lappalie nicht gestoppt – vielmehr haben sie Probleme damit, herauszufinden, wo sie gebraucht werden. So stiegen wir nichts ahnend am ersten gemeinsamen Tag auf den Rücken eines großen Federviehs, welches uns gegen Geld zu bestimmten Orten bringt. Den Zielort sollte man dabei aber weise wählen, wenn man nicht gleich sterben möchte. Zwar ist mir der Name des von uns angeflogenen Gebietes leider entfallen, aber es gab dort große Drachen. Und große Drachen sind nichts für kleine Pandas. Nach dem gemeinsamen Ableben und der darauf folgenden Wiederauferstehung flogen wir also geschwind zurück in die Hauptstadt der Orks. Orgrimmar heißt diese und besticht durch tolles, aber leider recht unübersichtliches Design. Nach mehrmaligem Verlaufen stieg meine Kumpanin auf ein Luftschiff – eine Entscheidung, ähnlich weise gefällt wie die mit dem Federvieh. Dieses brachte sie nämlich zu den östlichen Königreichen – kein schönes Gebiet für Anfangscharaktere der Horde. Edler Held und Gentleman wie ich nun mal einer bin machte ich mich auf sie zu retten. Leider brachte mein Luftschiff mich nicht in den Osten, sondern vielmehr in den Norden. Passenderweise heißt das Land dort auch Nordend. Zum einen, weil es im Norden liegt. Zum anderen, weil auch dort mein Leben ein sehr schnelles Ende fand. Ich habe nicht viel von diesem unwirklichen Land gesehen – nein, nicht einmal das Monster, welches mich mit nur einem Schlag tötete, bekam ich zu Gesicht. Das aber, was meine Augen dort erblickten war eine wundervoll unwirkliche, surreale Landschaft voller Tot und Verderben. Also quasi wie bei mir zu Hause. Nordend aber ist etwas größer als mein Zimmer und sieht irgendwie auch viel beeindruckender aus. Leider muss man gefühlte Jahre seines Lebens in World of Warcraft investieren, um sich dort ungefährdet umsehen zu können. Da ich Besseres zu tun habe steige ich also wieder auf ein Luftschiff, welches mich zum Glück wieder zurück nach Orgrimmar bringt. Auch die Orkfrau @Anne_Artwork ist mittlerweile dort wieder heil angekommen und hatte einiges zu berichten. Was? Das sagt sie euch jetzt am besten selbst.
Ich sagte ja die Welt WoW´s ist MONSTRÖS. Da @MirdoWu-Panda zu weilen etwas langsam durch die Gegend stolperte [Anm. der Redaktion: Ich wollte nur alles genau ansehen – das braucht eben seine Zeit], kam es nicht selten vor das wir uns aus den Augen verloren. Da dies wieder einmal geschehen war, flog ich also zur Händlerküste und wollte dort auf ihn warten um mit ihm die nächsten Quests zu meistern. Während ich nun wartete, erkundete ich neugierig die Gegend und entdeckte unter anderem ein Schiff (nein kein Luftschiff, eines der Schiffe, welche sich auf liquider Substanz fortbewegen [Anm. der Redaktion: Ich war ja nicht dabei.]). Nun jeder vernünftige Ork, weiß das er nicht einfach so an Bord eines Schiffs gehen sollte... Ich tat es dennoch, denn meine Neugier über das was mich erwarten würde, hatte gesiegt. Fehlentscheidung! Ich kam an einem fremden Hafen an und musste feststellen, dass hier nur Goblins hausten, von denen man bekanntlichermaßen weiß, dass sie kein gutes Bier brauen können und einem gerne mal stinkenden Käse anbieten. Das war jedoch nicht der einzige Grund, warum es mir hier nicht gefiel. Vor dem Hafen lag eine Art kleiner Insel, auf dieser stand eine Statue, welche mich stark an die Freiheitsstatue erinnerte. War ich etwa im WoW-Amerika? Nein war ich nicht, ich befand mich an der Küste der östlichen Königreiche. Ich dachte mir, wenn du einmal hier bist, kannst du auch die Gegend erkunden. Deshalb schwamm ich erst mal zu der kleinen Insel mit der Statue und wollte ein Bild für das orksche Familienalbum knipsen. Dumme Idee! Dort hauste ein Riese, welcher eine Keule hatte, die wohl dreimal größer als ich gewesen sein musste. Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass ich auf dem Friedhof erwachte und so schnell wie möglich von dieser unheimlichen Küste weg musste. Also sprang ich auf das nächste Schiff und sah schon bald, die mir vertraute Händlerküste wieder. Während mir all dies widerfuhr, erlebte auch mein Begleiter @MirdoWu-Panda einige haarsträubende Zwischenfälle, jedoch am anderen Ende der Welt. Ich war heilfroh, als ich ihn lebendig im Hauptsitz der Horde wiedertraf.

Besser hätte ich es nicht sagen können, aber auch hier war ich ja leider nicht dabei. Des Reisens müde entschieden wir uns erst einmal, nicht mehr durch die Gegend zu fliegen. Denn am Hintereingang der Orkhauptstadt warteten einige Aufgaben auf uns. Einige ziemlich coole Aufgaben, denn wir mussten einen großen Roboter erlegen, in diesen einsteigen und damit dann weitere Gegner töten. Das mag ziemlich langweilig klingen, ist im Early-Game von WoW aber eine willkommene Abwechslung. Bis dahin beschränkten sich die Aufgaben nämlich auf „Bringe mir zehn von x!“, „Bringe die 10 x nach y!“ und „Danke für die 10 y – gehe jetzt nach z und rede dort mit Hans-Peter!“ Das ist einfach nur langweilig. Jetzt mögen Fans das ganze damit verteidigen, dass MMORPGs nun einfach mal so sind – das ist aber keine legitime Ausrede. Das Questdesign von World of Warcraft ist eine einschläfernde Katastrophe. Ich habe keine Ahnung, ob das im weiteren Verlaufe des Spiels besser wird, aber bis zu Level 20 sind nahezu alle Aufgaben nach demselben Muster gestrickt. Irgendwie wird das Spiel aber dennoch nicht wirklich langweilig. Hauptsächlich liegt dies wohl an der Tatsache, dass man sich die scheinbare Langeweile gemeinsam mit Freunden antun kann, was eben diese Langeweile zu einem Riesenspaß umwandelt. Schön ist das Ganze dennoch nicht gelöst. Was meint da wohl meine Mitstreiterin dazu? Fragen wir sie doch einfach mal!
Die Eintönigkeit der zu erledigenden Aufgaben hatte ich bereits erwartet, da ich MMORPGs natürlich im Vorfeld schon kannte. Den meisten WoW-Spielern (und davon gibt es recht Viele) dürfte das jedoch nicht den Spielspaß nehmen, da es einige Gründe gibt warum WoW süchtig und Spaß macht.  Am unterhaltsamsten ist natürlich das bestreiten von Quests mit anderen realen Spielern und @MirdoWu-Panda. In höheren Levels und mit dem Anstieg des Schwierigkeitsgrades ist das Spiel ohnehin darauf ausgelegt, dass ganze Gruppen gemeinsam Quests bestreiten, in denen jeder eine andere Aufgabe zu erfüllen hat. Das bedeutet beispielsweise, dass der Heiler in einer Gruppe immer auf die Vitalität der anderen Gruppenmitglieder achten muss, damit keiner stirbt, zurückbleibt oder wertvolle Erfahrungspunkte verliert. Doch nicht nur dieser Umstand, sondern auch das Aufrüsten des eigenen Charakters, die Anschaffung eines Reittieres und die Herausforderung anderer Spieler zu einem Stärkemessen hat viel Reiz. Besonders auch weil die Welt so MONSTRÖS ist und weil es in jedem Winkel etwas Neues zu entdecken gibt.

Besser hätte ich es nicht sagen können. Deshalb sage ich auch nichts mehr dazu, sondern bringe diesen schon jetzt viel zu langen Text mal etwas voran. Als Nächstes warteten nämlich Piraten auf uns, um von unseren Äxten, Bögen, Schwertern, Stäben, Dolchen… eben von unseren Waffen getötet zu werden. Naja, eigentlich warteten vielmehr die Waffen darauf, die Piraten zu töten. Ein typisches Phänomen von Online-Rollenspielen, das sich auch beim Genreprimus zeigt. Wenn ungefähr 20 Leute zur gleichen Zeit eine Quest erledigen wollen, bei der ein einmaliger Gegner getötet werden muss, dann ist das verdammt nervig. Denn nach jedem Ableben des Piratenanführers müssen die anderen Spieler einige Minuten warten, bis dieser wieder das Licht der Welt erblickt. Ist das der Fall, dann stürzen sich alle wie wild auf den armen Mann, der in seinem so kurzen Leben doch gar nichts verbrechen konnte. In solchen Fällen ist vom Spieler eine ganze Menge Geduld gefordert. Das nervt gewaltig und nimmt einen auch irgendwie die Illusion, der eine Auserwählte zu sein. Wenn vor einem in der Schlange noch 19 andere Auserwählte stehen, dann kommt schon die Frage auf, wer die ganzen Idioten da eigentlich erwählt. Man fühlt sich plötzlich nicht mehr wie ein einmaliger Held, sondern vielmehr wie ein Durchschnittsidiot in der Warteschleife des 1&1-Kundendienstes. Irgendwann hatten wir es dann aber auch einmal geschafft als Erstes auf den Captain einzuprügeln und damit die Quest zu erledigen. Nimm das, Marcel Davis! Danach ging es weiter in ein anderes Gebiet – eine Art afrikanische Steppe. „Verdammt cool“, denke ich mir dabei, denn gerade durch den regelmäßigen Wechsel des Gebietes spürt man als Spieler nicht nur einen Fortschritt in diesem scheinbar endlosen Spiel, sondern die eigenen Augen bekommen auch ständig etwas Neues geboten. Immerhin war ich zu diesem Zeitpunkt schon auf einer asiatischen Schildkröteninsel, in einer Orkhauptstadt, einem Waldgebiet voller Drachen, einer nördlichen Insel voller komischer und verdammt tödlicher Viecher, in einer Piratenbucht und jetzt eben in einer afrikanischen Steppe. Das macht mächtig Eindruck, gerade wenn man bedenkt, dass ich zu diesem Zeitpunkt erst Level 16 bin und theoretisch noch 74 weitere Stufen und damit wohl zahllose neue Gebiete auf mich warten. Gerade wegen der Vielfältigkeit der Areale ist Azeroth – so heißt die Welt von Warcraft – verdammt groß. Wie man in einigen Abschnitten dieser Geschichte lesen konnte, für Anfänger mitunter zu groß. Spätestens, wenn das Einstiegsgebiet verlassen wurde und man auf die große, freie Welt losgelassen wird, irrt der gemeine Noob umher wie ein verwirrter Tourist inmitten einer Metropole wie Tokyo. Das dem Spiel negativ anzurechnen wäre aber völlig absurd, denn es ist doch gerade die Größe der Welt, die einen großen Teil des Reizes des Spiels ausmacht. Dennoch könnte man für Neueinsteiger Reiseführer an der Information verteilen. Oder man könnte wenigstens eine Information aufmachen. So - da sie schon lange nichts mehr zu sagen hatte, lässt jetzt auch @Anne_Artwork ihren Senf zur Größe der Welt und den fehlenden Info-Ständen ab.
Ich   bleibe   dabei   Azeroth   ist   MONSTRÖS   und   deshalb   würden   vereinzelte Informationsstände mit unfreundlichen Goblin-Angestellten dem einen oder anderen Anfänger helfen, sich besser zurechtzufinden. Die Informationsschalter sollen einem ja nicht gleich verraten, wo Drachen und Riesen hausen, aber das Aufzeigen von Händlern oder anderen öffentlichen Einrichtungen, wie Wirtshäusern wäre ab und an hilfreich.

Besser hätte ich es nicht sagen können. Und genau deshalb komme ich jetzt zum Schluss. Der Rest der Reise war eh nicht sonderlich erwähnenswert, denn hauptsächlich musste ich Monster töten, Monster töten, Monster töten und ach ja: Blumen sammeln. Übrigens frage ich mich gerade, wie ich diesen Text beenden soll, denn im Normalfall käme jetzt ein Fazit. Mit einem Level 20-Pandaren steht es mir aber nicht zu, dieses Spiel auch nur im Ansatz zu bewerten. Zu wenig habe ich davon gesehen, zu wenige Abenteuer habe ich erlebt. Und da die beste Partnerin der Welt während dieser Reise, angeblich wegen Performance-Problemen, das Spiel einfach deinstalliert hat, muss... ähm… darf sie jetzt den Schluss schreiben. Anne? The stage is yours!
Jaja, wenn dir nichts mehr einfällt, müssen Andere ran[Anm. der Redaktion: Unverschämtheit!]. Natürlich hat @MirdoWu recht - mit Level 20 kann man kein endgültiges Fazit über World of Warcraft ziehen, dennoch kann man sich seine eigene Meinung über dieses Spiel bilden und das habe ich auch getan. Auf jeden Fall halte ich es für unbegründet und stupide, WoW als Gewalt-verherrlichendes oder sehr brutales Onlinespiel zu bezeichnen, welches seine Spieler zu potenziellen Mördern macht. Diesen Vorwand benutzen Menschen (oder Fernsehsender) ohnehin nur, um ihr eigenes Versagen auf der sozialen Ebene zu vertuschen. World of Warcraft macht viel Spaß, wenn man es mit seinen Freunden oder teamfähigen Mitspielern bestreiten kann. Die Welt ist riesig und bietet eine Menge Abwechslung, die Gegner sind vielzählig und ab und an recht unterhaltsam. Die Quests sind vielleicht nicht die Abwechslungsreichsten und die Grafik nicht die Neuste, allerdings hat auch diese ihren eigenen Charme. Manchmal verzweifelt man ein wenig, besonders wenn der PC nicht mehr mitmacht oder man seinen Mitspieler verliert, aber ansonsten ist dieses Spiel recht unterhaltsam und jedem, der es einmal selber ausprobieren möchte, sehr zu empfehlen. Im Übrigen bin ich dafür, dass unsere Kriege in Zukunft über World of Warcraft geführt werden sollten, denn so verhindert man einen Haufen Tote und kurbelt gleich noch die Wirtschaft an.
Besser hätte ich es nicht sagen können! Und weil das Beste immer zum, oder wie hier, nach dem Schluss kommt, folgt nun ein künstlerischer Erguss von meiner Orkbegleiterin, die ihre „wunderschöne“ Orkfrau auf Papier verewigt hat. Dafür, und für die tolle Schreibarbeit einen Riesendank an @Anne_Artwork! Show some love und folgt ihr auf Twitter.


0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen