Dienstag, 28. Februar 2017

The Legend of Zelda: Majora’s Mask

Erst gestern habe ich festgestellt, dass Twilight Princess die Zelda-Reihe endlich hat erwachsen werden lassen. Und kaum 24 Stunden später muss ich sagen, dass Zelda bereits einmal erwachsen war. Allerdings auf eine andere Art. Eine ganz besondere Art. Depression, Angst und Untergang sind in meinem drittliebsten Zelda-Spiel noch viel stärker vertreten als in Twilight Princess. Diese Aspekte zeichnen hier ein Spiel aus, welches einfach großartig ist. Wieso? Weil es Majora’s Mask ist!

Eigentlich könnte alles richtig schön sein in Termina. Unruhstadt bereitet sich auf ein großes Fest vor. Die Menschen sollten ausgelassen und glücklich sein. Vorfreude sollte das Bild dieser Stadt prägen. Doch dem ist nicht so. Denn der Mondragt direkt über den Dächern der Stadt, stetig damit drohend alles zu vernichten. Angst macht sich breit. Und damit auch Verzweiflung. Einige geben auf, ergeben sich dem Suff in der örtlichen Kneipe. Andere planen ihre Flucht. Mut und Hoffnung sind in der Welt von Termina nicht anzutreffen, viel zu schlimm ist das bevorstehende Schicksal der Region. Zerstörung und Tod blicken vom Himmel auf die resignierten Gesichter herab.

Nein, das klingt nicht nach einem Zelda. Im Grunde ist Majora’s Mask auch vielmehr ein Spin-Off als ein „richtiges“ Zelda. Das fällt allein schon dadurch auf, dass es nicht in Hyrule spielt. Nachdem Link das Königreich vor Ganon und dem Zwielicht gerettet hat, wird dieser durch die Prinzessin wieder in die Vergangenheit geschickt. Auf der Suche nach neuen Abenteuern kommt er in die Region Termina, wo das Unheil seinen Lauf nimmt. Tatsächlich ist dieses Unheil so überbordend, dass sogar spekuliert wird, dass Link eigentlich am Anfang des Spiels stirbt. Und das macht in vielerlei Hinsicht Sinn, denn abgesehen davon, dass in Majora’s Mask wirklich merkwürdige Dinge geschehen taucht der Held auch später in dieser Zeitlinie der Zelda-Historie nicht mehr auf, was ultimativ zu den Ereignissen von Wind Waker führt. Und ja, es heißt Wind Waker und nicht Windwaker. Verzeiht mir bitte, wenn dieser Fehler immer mal wieder passiert. Ich werde alt und meine Augen sind nie wirklich gut gewesen.

Da meine Sehschwäche aber nichts mit diesem Spiel zu tun hat, machen wir nun weiter im Text. Denn es gibt noch mehr, was ich an Majora’s Mask einfach liebe. Da ist zum Beispiel die Musik. Klar, die kann man in fast jedem Zelda-Titel loben, doch hier sticht der Soundtrack besonders hervor, da er mit seinen teils wirklich verstörenden Songs die bereits schon so wirklich beunruhigende Atmosphäre noch deutlich intensiviert. Allein das Lied aus dem Intro, welches zunächst eher positiv und Zelda-typisch beginnt, dann aber langsam immer düsterer wird und sich schlussendlich wahrlich angsteinflößend anhört. Einfach genial!

Majora’s Mask ist wohl auch der Titel in der Serie mit den meisten Nebenaufgaben. Denn das Spiel bietet als Grundgerüst nur drei Dungeons. Die müssen dafür alle innerhalb der berühmten drei Tage durchgespielt werden. Dieses sehr kontrovers diskutierte Stück Gamedesign zeigt dem Spieler deutlich auf, dass mit der Gefahr des Mondes nicht zu spaßen ist. Bist du zu langsam, dann sterben alle. Das wäre eher unschön. Und auch die geringe Anzahl der Dungeons passt hier super zum Konzept. Denn dadurch wirkt die Region deutlich kleiner und das Abenteuer nicht wie ein über Jahrtausende vorhergesagtes Schicksal. Und noch dazu ermutigt es den Spieler, sich umso genauer mit der Spielwelt auseinanderzusetzen, was schlussendlich dazu führt, dass man mehr der großartigen Nebenaufgaben entdeckt. Und diese sind es, die dieses Spiel erst richtig gut werden lassen, denn sie erzählen die Geschichten der Menschen von Termina, die durch Monster, dem manisch grinsenden Mond und einigen anderen sehr mysteriösen Ereignissen kaum mehr Spaß am Leben haben.

Nein, Majora’s Mask ist kein richtiges Zelda. Zu viel macht es anders. Und doch musste ich es einfach auf das Podest heben. Allein schon für den Mut, den Nintendo mit diesem Titel einst bewiesen hat. Außerdem ist die Atmosphäre dieses Spiels unvergleichlich intensiv und bedrückend. Ein Spiel, welches jeder Zelda-Fan gespielt haben muss. Und ein Soundtrack, den jeder Fan gehört haben muss. Majora’s Mask ist eben ein Muss. Muss muss muss. Wir müssen noch drei Tage auf Breath of the Wild warten. Morgen geht es daher weiter mit Platz zwei. Ab da wird es richtig schwer mit den Platzierungen.

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