Sonntag, 26. Februar 2017

The Legend of Zelda: The Windwaker HD

Kaum ein Zelda-Titel hat die Community so gespalten wie dieser. Cellshading, ein Ozean und eine legendäre Fetch-Quest. Windwaker hat es geschafft zu polarisieren. Wegen zahlreicher mutiger Entscheidungen und seiner ganz besonderen Optik hat sich das Spiel dennoch Platz 5 auf meiner Zelda-Topliste absolut verdient.

Am Anfang war eine Tech-Demo. Ein tolle, realistische Tech-Demo, um die Technik des Gamecube zu präsentieren. Zelda-Fans waren davon begeistert und wollten mehr. Was sie bekamen, war aber etwas ganz, ganz anderes. Es war der berühmte Cellshading-Look. Schon nach der ersten Sekunde war damit die Community gespalten. Die einen liebten das neuartige, eher kindlich-niedliche Aussehen dieser neuen Ozean-Welt, die anderen hatten auf eine Optik im Stile der alten Tech-Demo gehofft und fühlten sich von Nintendo schlicht verarscht.
Ob die ganz spezielle Optik dieses Spiels nun gut ist oder nicht, darüber streite man sich bis heute. Auch ich konnte einst nichts mit dieser Optik anfangen, habe sie aber nach meinem erstmaligen Durchspielen von Windwaker in der der Wii U-HD-Fassung vor kurzem lieben gelernt. Tatsächlich hat Nintendo Grafik, Design, Story und Gameplay sehr geschickt aufeinander angepasst und somit ein ganz besonderes Zelda-Erlebnis geschaffen.

Nur hatte Windwaker eben auch einige, teils kleine, teils sehr große Macken, die es dem Spiel verwehrt haben, noch weiter nach oben in meiner Topliste zu klettern. Allen voran der Ozean. Manch einem hat dieses Element mit Sicherheit ganz besonders gefallen. Und ich glaube, dass dieses wirklich riesige Meer ein zum Release der Gamecube-Fassung wirklich beeindruckend war. Nur heute ist das eben nicht mehr der Fall. Heute sieht man da einfach nur ganze viel Blau. Blau, das keinen anderen Zweck erfüllt, als die Spielwelt groß und offen wirken zu lassen.
Betrachtet man einmal die deutlich weniger vorkommende Landmasse, so fällt doch auf, wie wenig Freiheit der Spieler eigentlich hatte. Klar, man konnte sich frei bewegen und alles so erkunden, wie man mochte, nur war eben nur wenig zum Erkunden da. Und von diesem Wenigen war davon dann auch noch ein recht großer Anteil hinter dem Fortschritt in der Hauptgeschichte verschlossen. Theoretisch muss dies ja kein Problem darstellen, schließlich ist pure Masse ja nicht alles. Nur ist es schon wirklich nervig, wenn man ständig minutenlang von A nach B schippern muss, nur um dort dann gefühlt drei Gegner zu töten und anschließend zurückzufahren. Besonders wenig durchdacht wirkte hierbei die Tatsache, dass das schnelle Segel für das Schiff hinter einer schwer zu findenden Nebenquest versteckt wurde.

Der größte Knackpunkt des Spiels aber ist nicht das Meer und nicht einmal die Optik. Nein, es ist die legendäre Triforce-Quest. Link muss im Laufe seines Abenteuers das in zahlreiche Einzelteile zersprungene Triforce wieder zusammenbauen – und dafür eben diese Einzelteile auch finden. Und weil durch die Gegend fahren und überall nach diesen Teilen suchen so viel Spaß macht, nimmt dieser Teil gleich mal locker die Hälfte des Spiels ein. Ein schwerwiegender Fall von Zeitspiel. Auf dem Fußballplatz wäre Windwaker mit dieser Aktion mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Und auch bei vielen Zelda-Fans hat es sich das Spiel damit ernsthaft verscherzt. Nicht nur, dass diese Quest übertrieben lang ist, nein, sie geht auch auf Kosten der restlichen Teile. Denn die so deutlich in die Länge gestreckte Spielzeit fehlt schlussendlich bei den Dungeons die in Windwaker viel zu rar gesät sind. Für mich der absolute Tiefpunkt eines sonst wirklich guten Spiels.

Denn, und das muss gesagt sein, abseits des ewigen Herumwässerns und der wahrlich bescheidenen Triforce-Quest macht Windwaker wirklich richtig Spaß. Wundervolle Charaktere, großartige Nebenaufgaben und tolle Dungeons heben dieses Spiel gemeinsam mit der für mich wundervoll stimmigen Optik verdient auf einen fünften Platz – trotz all der Macken. Welches Spiel sich vor Windwaker HD auf Platz vier dieser tollen Liste geschoben hat, dass erfahrt ihr morgen. Wenn dann nur noch 96 Stunden bis Breath of the Wild verbleiben.

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