– Die Top-Hits von morgen schon heute hier –
Die Gamescom ist zwar vorbei, doch meine Berichterstattung geht jetzt erst richtig los. Viele potenzielle Hits waren auf der Kölnmesse zum ersten Mal für die breite Masse anspielbar und so habe auch ich es mir nicht nehmen lassen, einmal mächtig in die Glaskugel zu schauen. Was dabei herausgekommen ist und wieso nicht alles Gold ist, was glänzt, das erfahrt ihr in dieser Preview-Flut zur Gamescom 2012!
In
20 Minuten ein Spiel zu beurteilen, welches dem Spieler gern ganze Monate an
Zeit rauben will, das mag unmöglich sein. Doch immerhin habe ich einen guten
Einblick in die Spielmechanik des neuesten Titels der beliebten Strategiereihe
bekommen. Sim City, das lässt sich gesagt sein, spielt sich eben wie Sim City.
Typisch für die Serie baut ihr keine einzelnen Wohnhäuser, sondern gleich ganze
Wohngebiete – gleich verhält sich das ganze mit der Industrie. Wer Sim City
also kennt, der weiß, worauf er sich freuen kann. Aber natürlich gibt es auch
ein paar Neuerungen, die die Entwickler vor Ort nicht müde wurden zu betonen.
Ganz wichtig war ihnen hierbei der Kurvenbau. Kurven! In Sim City! Ja, ihr
dürft jetzt Straßen nicht mehr nur geradeaus bauen, sondern gern auch kurvig.
Klingt so spannend, wie es ist. Das Stadtbild verändert sich im Gegensatz zu
den älteren Serienteilen, aber spielerisch hat dieses Feature keine
sonderlichen Auswirkungen. Das gilt auch für die neue Glassbox-Engine, die
alles Leben in eurer Stadt simuliert und somit jeden Bürger zu einem Individuum
macht. Das klingt toll, aber man bemerkt es kaum. Nichtsdestotrotz ist dies ein
nettes Feature, denn es macht das beobachten seiner Bürger etwas
unterhaltsamer.
Noch
bevor ich eine Schule bauen oder meine Stadthalle erweitern konnte, endete aber
die Demo leider schon. Für Sim City typisch natürlich mit einer Katastrophe.
Ein Meteoritenhagel, um genau zu sein. Auch wenn ich vom Spiel kaum etwas
gesehen habe, so freue ich mich doch darauf. Nicht zu unrecht hat es viele
Preise abgesahnt und gilt als potenzieller Hit. Strategiefans sollten sich das
Spiel auf jeden Fall auf dem Merkzettel schreiben.
Nachdem
schon der letzte Teil der Reihe keinen vom Hocker gehauen hat, wird auch Resident
Evil 6 wohl kaum für Jubelstürme sorgen. Als ich mich am LG-Stand zu diesem
Spiel durchgerungen hatte, war ich erst verwundert, da ich dachte es sei nicht
Resident Evil. Mit der Waffe im Anschlag musste ich durch die Straßen rennen
und auf alles schießen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Mutanten, Menschen
und andere Lebensformen stürzten sich auf mich, als gäbe es kein Morgen. Ich
ballerte zurück – während des Laufens! Dann wollte ich in Deckung gehen, konnte
aber nicht. Entweder habe ich bei der völlig überladenen Steuerung die passende
Taste nicht lang genug gedrückt, oder das Spiel unterstützt dies nicht. Ich
kann es nicht sagen. Aber selbst die Taste zum Nachladen habe ich nicht
gefunden. Irgendwann hat die Spielfigur (ich weiß nicht, welcher Charakter es
war, da das Spiel schon lief) das einfach von allein gemacht. Mehr als verwirrt
und genervt hat mich das Spiel daher nicht. Spaß kam nicht mal im Ansatz auf. Der
Fairness halber muss ich aber sagen, dass ich nicht einmal einen ganzen Level
mit nur einem von sechs Charakteren gespielt habe. Nichtsdestotrotz war das
Beste an Resident Evil 6 auf der Gamescom wohl die Werbung, die aus Zombies und
ständigen Bühnenshows bestand. Das unterstützt meine These, wonach die Firmen
mit der meisten Werbung die schlechtesten Spiele machen.
Gleich
vorweg – wie auch bei Resident Evil habe ich bei Crysis 3 nicht die Version aus
der Präsentation von EA gesehen, sondern eine Singleplayer-Demo am LG-Stand
gespielt. Das brachte so seine Probleme mit, denn dort gab es für dieses Spiel
nur eine 3D-Version, bei der ich aber selbst mir Brille alles doppelt gesehen
habe. Kauft euch also lieber keine 3D-Bildschirme von LG! Jetzt aber zum Spiel.
Das sieht, auch in doppelter Ausführung, selbstverständlich fantastisch aus. Der
Rest ist eben Crysis 2 mit Bogen und Dschungel in der Großstadt. Das Spiel wird
toll, der Multiplayer wegen dem Tarnfeature des Nanosuits versagen. Noch
Fragen? Nein? Dann auf zum nächsten Spiel.
Als
ich nach über vier Stunden anstehen endlich den magischen Anspielraum betrat
war ich verwundert. Denn anstatt den erwarteten Singleplayer spielen zu können,
wurden wir zunächst in eine Partie des neuen Multiplayermodus „Feuersturm“
geworfen. Dort müssen die beiden verfeindeten Teams versuchen, in der
gegnerischen Basis zwei Feuer zu legen und damit einen Feuersturm auszulösen.
Ist dieser einmal entfacht, müsst ihr so schnell wie möglich zu einem
bestimmten Punkt auf der Karte und dort irgendwas mit einem Satelliten oder so
machen. Ist eigentlich auch egal, denn es macht Spaß und belohnt den besten der
Siegermannschaft am Ende damit, dass dieser den besten der Verlierermannschaft
entweder begnadigen oder kräftig eine reinhauen darf. Am Ende der beiden
gespielten Partien hat der Sieger dem Verlierer eine reingehauen. Alles andere
wäre auch langweilig.
Jetzt
aber zum Herzstück von Far Cry 3 – dem Singleplayer. Denn nach beendetem
Feuersturm durften wir tatsächlich auch noch eine Mission aus dem Solomodus
spielen, in der wir in eine Basis des Antagonisten Vaas infiltrieren müssen, um
eben diesen bösen Mann dort zu finden. Auf dem Weg dahin habe ich allerlei
Freiheiten bei der Wegwahl, was mich stark an den ersten Teil der Serie
erinnert. In der Basis angekommen wird es aber schon deutlich linearer. Dennoch
fühlte ich mich beim Spielen stark an Far Cry 1 erinnert, was nur Gutes
bedeutet. Schließlich war dieses Spiel einer der besten Egoshooter aller
Zeiten. Gerade das Dschungel-Setting und die unglaublich gute Grafik weckten
tolle Erinnerungen. Nur die Inszenierung ist deutlich, naja, sagen wir mal moderner.
Das Demolevel beginnt nämlich damit, dass sich eine recht knapp bekleidete
Urwaldschönheit ein schickes Tänzchen direkt auf euch ausführt. Und auch das
Ende gestaltet sich hübsch – wenn auch auf andere Art und Weiße. Hier bekommt
ihr kurzerhand von Vaas eine Spritze in den Bauch gerammt und verirrt euch
danach im Gedankennirvana. Dort ist alle schön bunt!
Far
Cry 3, soviel lässt sich sagen, wird ein Hit! Das Spiel sieht unfassbar gut
aus, spielt sich toll, bietet eine hübsche und offene Welt und was am
wichtigsten ist: Es gibt Drogenpilze!
Nun
zu meinem Gamescom-Favoriten. Meinen Favoriten mit mehr als drei Stunden
Wartezeit. Aber diese drei Stunden, soviel sei schon gesagt, haben sich
gelohnt. Zu beginn der Demoversion bekomme ich den Hinweis, wen ich töten soll
– niemanden Geringeres als den „King of Chinatown“. Den kennt ihr nicht? Kein
Wunder, ich habe ihn ja auch umgebracht. Und dazu hatte ich viele, ja wirklich
verdammt viele Möglichkeiten. Allen voran steht die Rambovariante – einfach in
die Massen rennen und alles niederballern. Das klappt nicht! Neben mir hat
einer das Ganze fünf Mal mit dieser Methode versucht, ist fünf Mal gestorben
und hat daraufhin wütend den Raum verlassen. Ich war geschickter, aber aufgrund
der wirklich unfassbar vielen Möglichkeiten zunächst auch überfordert. Ersteche
ich ihn unauffällig mit dem Messer? Erwürge ich ihn im Hinterhof leise mit der
Klaviersaite? Lasse ich eine Palette voller Steine auf seinen Kopf fallen?
Manipuliere ich die Gasflasche und lass ihn einfach verbrennen? Vergifte ich
sein Essen? Ich kann nicht sagen, ob wirklich all das gegangen wäre, aber
sicher erweist sich die klare Mehrheit davon als ausführbar. Ich entschied mich
dann für die Palette-voller-Steine-auf-den-Kopf-fallen-lassen-Taktik. Die hat
recht gut gewirkt, aber leider ordentlich Aufmerksamkeit auf Nummer 47 gelenkt.
Also ab in einen abgelegenen Hinterhof! Bis dorthin hat mich nur ein einziger
Polizist gesucht, den ich dort einfach mit der Klaviersaite erwürgt habe. Im
Anschluss haben wir noch unsere Klamotten getauscht und er hat sich in der
Mülltonne schlafen gelegt. Als frischgebackener Polizist konnte ich nun einfach
vom Ort des Geschehens verschwinden.
Ihr
merkt sicher schon, dass ich dabei verdammt viel Spaß hatte. Wie auch bei den
älteren Teilen der Serie spielt die spielerische Freiheit und eure eigene
Kreativität in Sachen Mord eine große Rolle. Unglaublich ist, dass sich
scheinbar jede noch so dumme Idee irgendwie in die Tat umsetzen lässt. Hitman:
Absolution wird ein großartiges Spiel, das jeder Erwachsene spielen sollte. Bei
keiner anderen Gamescom-Demo habe ich so viel Spaß gehabt wie hier – und das
will bei der Fülle an potenziellen Hits schon was heißen!
Das
war’s leider auch schon mit den Vorschauen. Ich weiß, einige große Spiele
fehlen, aber ich konnte mich leider nicht jeden Tag bei zwei Spielen anstellen.
Bereits Far Cry 3 hat mit seinen mehr als vier Stunden Wartezeit meine Geduld
stark strapaziert. Ich hoffe dennoch, dass euch meine kleine Auswahl an
kommenden Spielen gefallen hat. Übrigens war das noch nicht alles zur Gamescom
2012! Nächste Woche folgt ein Eventbericht, in dem ich einmal nicht die Spiele,
sondern die Messe in den Vordergrund stelle! Freut euch auf Silent Hill-Hasen
und Zombies!
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